Fast alle der 2.841 Apotheken in Bayern leiden unter Nachwuchsmangel und Personalnot. Zugleich befürchten viele junge Apothekerinnen und Apotheker, dass der Arbeitsplatz Apotheke mangels Unterstützung durch die Politik gefährdet ist. Die Apothekerinnen und Apotheker in Bayern unterstützen deshalb die bundesweite Initiative „Gegen Zukunftsklau“, die am morgigen Tag der Apotheke von der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände gestartet wird und an der sich hunderte junge Pharmazeutinnen und Pharmazeuten aus der ganzen Republik beteiligen.
Angesichts eines massiven Personalmangels in den Apotheken, einer sich zuspitzenden Lieferengpass-Krise und eines zehnjährigen Stillstands beim Apothekenhonorar wehrt sich der Berufsstand gegen die schon seit Jahren anhaltende Ignoranz der Politik. Mit der Initiative „Gegen Zukunftsklau“ will der pharmazeutische Nachwuchs nun durch persönliche Kontakte, öffentlichkeitswirksame Aktionen und eine Prise Humor auf diese Missstände hinweisen – und die Politik zugleich aufrufen, eine echte Perspektive für die Arzneimittelversorgung der Zukunft zu schaffen.
„Für die Apothekerinnen und Apotheker in Bayern ist es ein Herzensanliegen, die jungen Kolleginnen und Kollegen dabei zu unterstützen, eine berufliche Zukunft mit echter Perspektive einzufordern“, sagt Thomas Benkert, Präsident der Bayerischen Landesapothekerkammer: „Der Tag der Apotheke ist der Startpunkt der Initiative ‚Gegen Zukunftsklau‘, die sich dagegen richtet, dass eine untätige Politik den jungen Menschen die Chancen für ihre Zukunft nimmt. Die Apotheken bieten eine Vielfalt von interessanten Aufgaben im Zusammenspiel von Wissenschaft und Patientenkontakt – und gerade für junge Menschen gibt es spannende Herausforderungen wie die Medikationsanalyse.“
Dr. Hans-Peter Hubmann, 1.Vorsitzender des Bayerischen Apothekerverbandes ergänzt: „Bei anhaltenden Lieferengpässen, zunehmender Bürokratie, Honorar-Streichungen durch die Krankenkassen, steigenden Kosten und einem stagnierenden Honorar wird es für junge Menschen aber leider immer unattraktiver, in der Apotheke zu arbeiten – oder gar selbst eine eigene Apotheke zu betreiben. Unsere jungen Pharmazeutinnen und Pharmazeuten stecken jedoch nicht den Kopf in den Sand, sondern machen Lärm und suchen das Gespräch – ob auf der Straße, in den Sozialen Medien oder in der Apotheke.“
In Bayern gibt es zum heutigen Stichtag genau 2.841 Apotheken – weniger Apotheken waren es zuletzt 1980. In Bayern kann Pharmazie an den Universitätsstandorten Erlangen-Nürnberg, München, Regensburg und Würzburg, studiert werden – und diesen Nachwuchs gilt es nun zwingend für den künftigen Apothekerberuf zu begeistern und eine verlässliche Perspektiv zu geben.
Die Initiative „Gegen Zukunftsklau“ startet am Tag der Apotheke – genau eine Woche vor dem bundesweiten Protesttag der Apotheken: Am 14. Juni werden viele Apotheken in Deutschland geschlossen bleiben. An diesem bundesweiten Protesttag wird die Arzneimittelversorgung aber auf jeden Fall trotzdem sichergestellt sein.
Mehr Informationen finden Sie auf der Webseite der ABDA: