Wissenschaftliche Experten sind sich einig: Muttermilch ist die optimale Ernährung für Säuglinge und Stillen fördert die Gesundheit von Mutter und Kind. Apotheker Dr. Volker Schmitt, Pressesprecher der Apotheker in Bayern erklärt: „In der Muttermilch stecken alle Nährstoffe, die ein Kind in den ersten sechs Monaten braucht. Die enthaltenen Antikörper und weitere Immunstoffe sorgen bei Ihrem Kind für ein besseres Abwehrsystem und einen hohen Schutz vor Allergien – und dies weit über die Stillzeit hinaus. Stillen wirkt sich außerdem positiv auf die Entwicklung des Gehirns und der Kiefer- und Gesichtsmuskulatur des Kindes aus.“
Bei Stillproblemen können Apothekerinnen und Apotheker in Bayern den Müttern beratend zur Seite stehen. So gut wie jede Stillende bekommt in der Apotheke Rat und Hilfe, wenn sie Probleme hat, etwa durch Hilfsmittel wie Brusthütchen, spezielle Kompressen oder eine Brustwarzensalbe. Apotheker Schmitt: „Bei entzündeten Brustwarzen hilft beispielsweise hochreines Lanolin aus der Apotheke. Es wird dünn aufgetragen und muss vor dem Stillen nicht entfernt werden. Bei einer Brustentzündung können Kältepackungen Linderung verschaffen.“
Viele Apotheken in Bayern verleihen außerdem auch Milchpumpen. „Die Teile, die mit der Milch in Kontakt kommen, sollten nach jeder Benutzung gründlich gereinigt werden, einmal täglich sollten sie zudem durch Auskochen sterilisiert werden“, so Schmitt. „Abgepumpte Milch kann in geeigneten Glas- oder Plastikflaschen sowie in speziellen Muttermilchbeuteln aufbewahrt werden.“
Vorteile durch Stillen auch für Mütter
Nicht nur Babys, sondern auch Mütter profitieren vom Stillen: Es spart Zeit, Arbeit und Geld. Da Muttermilch immer verfügbar ist, ist Frau auch unterwegs unabhängig. Außerdem fördert Stillen die Rückbildung der Gebärmutter und kann das Erkrankungsrisiko für Brust- und Eierstockkrebs reduzieren.
Schmitt: „Im Übrigen kann ich allen jungen Müttern den vom WIPIG – Wissenschaftliches Institut für Prävention im Gesundheitswesen der Bayerischen Landesapothekerkammer, herausgegebenen Stillratgeber empfehlen. Er enthält neben Erklärungen zur Milchbildung auch praktische Tipps zur Stillpraxis, zur richtigen Ernährung sowie zur Empfängnisverhütung während der Stillzeit. Der Ratgeber steht auf der Webseite des WIPIG zur Verfügung.“
Alternativen zur Muttermilch
Es gibt vielfältige Gründe, warum Mütter nicht stillen können oder vorzeitig abstillen müssen. Schmitt: „Es ist mir sehr wichtig, diesen Müttern zu sagen, dass sie kein schlechtes Gewissen haben brauchen, wenn es mit dem Stillen nicht klappt: Auch die industriell hergestellte Säuglingsnahrung enthält alles, was das Baby zum Größerwerden braucht. Entscheidend ist die Wahl der passenden Flaschennahrung. In den Apotheken in Bayern werden Sie zur richtigen Anfangsnahrung kompetent und individuell beraten. Keine Alternative zum Stillen ist jedoch, Muttermilch über Anbieter aus dem Internet zu kaufen. Hiervor rate ich aus Sicherheits- und Qualitätsgründen vehement ab.“