Das Gesundheitssystem in Deutschland steht vor großen Herausforderungen: Die Patientenstruktur verändert sich, die Zahl der Pflegebedürftigen steigt an, es droht ein enormer Fachkräftemangel, der finanzielle Druck auf die Ressourcen in der Gesundheitsversorgung wächst. Dies betrifft auch die Apotheken in Deutschland. Im Sinne der Patienten gilt es deshalb, die heilberufliche Rolle der öffentlichen Apotheke aktiv zu gestalten, um auch in Zukunft eine Schlüsselrolle in der Gesundheitsversorgung übernehmen zu können.
Im September 2014 verabschiedete der Deutsche Apothekertag in München mit großer Mehrheit das Perspektivpapier „Apotheke 2030“. Die Hauptversammlung der Apothekerinnen und Apotheker bestätigte damit das Ergebnis eines mehr als zwölfmonatigen Diskussionsprozesses, an dem sich tausende Apotheker aus ganz Deutschland über Online-Plattformen und Veranstaltungen beteiligt hatten. Das basisdemokratisch entwickelte Papier mit dem Untertitel „Perspektiven zur pharmazeutischen Versorgung in Deutschland“ beschreibt, wie die Rolle und das Leistungsspektrum der öffentlichen Apotheke als Säule des Gesundheitssystems weiterentwickelt werden sollen.
Im Grundsatz beschreibt "Apotheke 2030", wie die Apotheken ihr heilberufliches Profil schärfen, in einem Netzwerk mit Ärzten und anderen Fachberufen zusammenarbeiten und somit ein echtes Medikationsmanagement für die Patienten ermöglichen. Mit der Verabschiedung des Perspektivpapiers auf dem Deutschen Apothekertag 2014 hat die strategische Umsetzung begonnen. Drei Aspekte stehen dabei im Vordergrund: Erstens muss definiert werden, auf welchem Weg ein systematisches Medikationsmanagement durchgeführt werden kann. Zweitens sollten die Versorgungstrukturen für die Zukunft angepasst werden. Drittens gilt es zu bestimmen, wie die Qualifikation (Aus-, Fort- und Weiterbildung) der Apotheker in Zukunft aussieht.
ABDA_Perspektivpapier 2030_140925_final_download.pdf (505,9 KiB)