Frauen, die während der Schwangerschaft Zigaretten rauchen und Alkohol trinken, gefährden ihr ungeborenes Kind. Apotheker Dr. Volker Schmitt, Pressesprecher der Apotheker in Bayern plädiert daher für Null-Promille in der Schwangerschaft: „Jeder Schluck Alkohol, den eine Schwangere trinkt, gelangt über ihr Blut in den Blutkreislauf des Ungeborenen. Deshalb sage ich ganz klar: Jeder Schluck ist einer zu viel. Bereits mäßiger Alkohol- und Tabakkonsum während der Schwangerschaft beeinträchtigen eine gesunde Entwicklung des Kindes. Damit ein Baby gesund zur Welt kommt, muss in der Schwangerschaft deshalb gelten: Kein Alkohol, kein Tabakrauch und Medikamente nur nach Rücksprache mit dem Arzt oder Apotheker!“
Warum ist Alkoholkonsum während der Schwangerschaft so gefährlich?
Schmitt: Alkohol ist ein Zellgift, das von der Mutter über die Plazenta ungehindert zum Kind gelangt. Da das Kind im Mutterleib stark wächst, die Zellen sich also oft teilen, kann das Zellgift zu Fehlbildungen an den Organen führen. Den meisten dieser betroffenen Kinder sieht man die Schädigung zwar nicht an, sie haben aber geistig-intellektuelle Defizite oder psychische Auffälligkeiten.
Sie raten auch strikt vom Rauchen in der Schwangerschaft ab - Welche konkreten Risiken birgt Tabakkonsum für das Ungeborene?
Schmitt: Neben Nikotin werden durch das Zigarettenrauchen über 4.000 weitere Chemikalien inhaliert, die teilweise schwere gesundheitliche Schäden verursachen können. Zu ihnen zählen Teer, Arsen, Benzol, Cadmium, Blausäure, Blei und Kohlenmonoxid. Babys von Raucherinnen haben häufig ein geringeres Geburtsgewicht, die Gefahr der Früh- und
Fehlgeburten wird durch Rauchen deutlich erhöht und außerdem haben diese Kinder ein erhöhtes Risiko beispielsweise an Asthma und Allergien, Lungenentzündungen, Bronchitis oder an Diabetes mellitus Typ II zu erkranken. Übrigens: Auch passives Rauchen wirkt sich negativ auf die Entwicklung des Babys aus.
Worauf ist nach der Geburt zu achten?
Schmitt: Stillende Mütter, sollten auf Alkohol und Zigaretten verzichten, denn Alkohol und Nikotin gehen direkt in die Muttermilch über. Sorgen sie auch dafür, dass andere Personen nicht in der Gegenwart ihres Babys rauchen. Für weitere Tipps stehen Ihnen die Apothekerinnen und Apotheker im Landkreis Oberallgäu gerne zur Verfügung.