Die Präsidentin der Bayerischen Landesapothekerkammer, Franziska Scharpf, äußert sich zur geplanten Apothekenreform:
„Die geplante Apothekenreform gefährdet, was unsere Versorgung stark macht. Apothekerinnen und Apotheker und ihre Teams sichern Tag für Tag die Arzneimittelversorgung – unabhängig, kompetent und nah an den Menschen.
Doch statt diese Strukturen zu stärken, greift die Reform das Prinzip der Freiberuflichkeit an. Künftig soll die Leitung einer Apotheke zeitweise auch ohne Apothekerin oder Apotheker möglich sein – ein Bruch mit der eigenverantwortlichen Berufsausübung, die Patienten- und Versorgungssicherheit garantiert.
Unsere PTA leisten Großartiges und sind das Rückgrat unserer Apotheken. Aber Verantwortung ist unteilbar. Und wer sie trägt, braucht verlässliche Rahmenbedingungen – rechtlich, strukturell und wirtschaftlich.
Seit Jahren arbeiten Apotheken am Limit. Trotz klarer Zusagen im Koalitionsvertrag bleibt eine Anpassung des Honorars weiter aus. Eine faire Vergütung der Apotheken ist die Voraussetzung, damit wir auch morgen unseren Versorgungsauftrag erfüllen können – gemeinsam, für die Menschen vor Ort.
Seit Jahresbeginn haben über 300 Apotheken in Deutschland geschlossen. Jede einzelne reißt eine Lücke in die Versorgung, in die Nähe, in das Vertrauen. Wenn Apotheken schließen, verliert die Bevölkerung mehr als eine Anlaufstelle: Sie verliert Menschen, die zuhören, erklären und da sind, wenn es darauf ankommt.
Wir stehen für Verantwortung. Jetzt braucht es politische Verlässlichkeit.“