Ob beim Grillabend, Spaziergang oder am Badesee: Im Sommer sind Mücken allgegenwärtig – und ihre Stiche oft lästig. Juckreiz, Rötungen und Schwellungen gehören zu den typischen Beschwerden. Doch mit der richtigen Behandlung lassen sich die Symptome meist rasch lindern. Apothekerin Kathrin Koller, Pressesprecherin der Apotheken in Bayern, gibt Tipps zur schnellen Hilfe – und erklärt, wann ärztlicher Rat notwendig ist.
„So stark der Juckreiz auch sein mag – bitte nicht kratzen“, rät Apothekerin Koller. „Das reizt die Haut zusätzlich und kann zu Entzündungen führen.“ Stattdessen empfiehlt sie, die betroffene Stelle möglichst frühzeitig zu kühlen – zum Beispiel mit einem feuchten Tuch oder Kühlpad – und anschließend ein juckreizstillendes Gel aufzutragen. Zur Linderung stehen verschiedene rezeptfreie Präparate zur Verfügung. Dazu zählen Gele mit antiallergischen Wirkstoffen (Antihistaminika), kühlende Roll-Ons sowie sogenannte Stichheiler, die mit punktueller Wärme arbeiten. Auch pflanzliche Inhaltsstoffe wie Aloe Vera oder Teebaumöl kommen häufig zum Einsatz. In Einzelfällen – etwa bei besonders ausgeprägten Reaktionen – kann nach fachlicher Rücksprache ein kortisonhaltiges Präparat sinnvoll sein. „Gerade bei Kindern oder Menschen mit empfindlicher Haut sollte sorgfältig geprüft werden, welche Mittel geeignet sind“, betont Apothekerin Koller.
Wann ist ein Arztbesuch notwendig?
In der Regel sind Mückenstiche harmlos. Treten jedoch starke Schwellungen, auffällige Rötungen, Schmerzen oder Fieber auf, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. In seltenen Fällen kann es zu allergischen Reaktionen mit Atemnot, Schwindel oder Kreislaufproblemen kommen. Dann ist schnelle medizinische Hilfe erforderlich.
Vorbeugung ist der beste Schutz
„Am besten schützen Sie sich vor Stichen, indem Sie lange, weite Kleidung und Socken tragen – dadurch wird die Haut für Mücken schwerer zugänglich“, erklärt Apothekerin Koller. Sie empfiehlt außerdem, auf stark parfümierte Kosmetika zu verzichten und unbedeckte Hautstellen mit Insektenschutzmitteln (Repellents) zu behandeln. Diese Repellents beeinflussen Körpergeruch, Hauttemperatur und -feuchtigkeit so, dass Mücken, Zecken oder Bremsen die Menschen schlechter orten können.