Erweiterte Präventionsleistungen der öffentlichen Apotheken können auf die Unterstützung von Politik, Ärzten und Sozialverbänden zählen. Dies wurde beim Symposium der Bundesapothekerkammer am 9. Oktober 2025 im Deutschen Apothekerhaus in Berlin deutlich, das auch live im Internet übertragen wurde. Der Titel der Veranstaltung lautete: "Neue Präventionsangebote in den Apotheken".
Aus dem Bundesgesundheitsministerium nahm der Parlamentarische Staatssekretär Dr. Georg Kippels teil. Er lobte die Niedrigschwelligkeit der Apotheken. "Ich habe das Angebot direkt um die Ecke beim Apotheker, bei der Apothekerin meines Vertrauens, die dann die Interaktion mit den Medikamenten, die ich vielleicht zu dem Zeitpunkt schon nehme, herstellen kann", sagte Kippels. Für den CDU-Politiker ist das Impfen sein Lieblingsangebot. Er machte deutlich, dass er sich in Zukunft noch mehr Präventionsleistungen in Apotheken vorstellen könne. Seiner Meinung nach zählen Blutzucker-, Cholesterin- und Blutdruckmessungen dazu.
Das traf auf Zustimmung beim Präsidenten der Bundesapothekerkammer (BAK), Dr. Armin Hoffmann. "Das sind die drei Wichtigsten", so Hoffmann, der sich auch für ein komplettes Screening in Apotheken aussprach. "Das ist das Angebot in der Früherkennung, durch das wir die Spätfolgen am frühesten verhindern können." Hoffmann mahnte eine angemessene Vergütung an: "Angebote kann ich nur anbieten, wenn ich auch irgendwann dafür einen wirtschaftlichen Ausgleich habe." Die Apotheken seien derzeit wirtschaftlich auf Kante genäht, so der BAK-Präsident. "Wir brauchen erst einmal eine entsprechende Grundhonorierung, die die Apotheken am Leben erhält".
Michaela Engelmeier, Vorstandsvorsitzende vom Sozialverband Deutschland (SoVD), betonte die Rolle der öffentlichen Apotheken für die Gesellschaft. "Wenn sie Präventionsmaßnahmen in der Apotheke anbieten, dann ist das super!". Apotheken seien niedrigschwellig erreichbar. "Deswegen ist es auch wichtig, dass die Apotheken vor Ort erhalten bleiben."
Dr. Sonja Mayer, Mitglied im Direktorium des Wissenschaftlichen Instituts für Prävention im Gesundheitswesen (WIPIG), sprach die Verfügbarkeit von Präventionsleistungen in Apotheken an. "Als Apothekerin würde ich jetzt sagen: Wir wären bereit. Wir sehen uns auch als soziales Sprachrohr für die Gesellschaft." Man habe über drei Millionen Kundenkontakte pro Tag . Mayer: "Da können wir Gesundheitswissen, wissenschaftsbasiert und seriös rüberbringen."
Der Vize-Vorstandsvorsitzende der Deutschen Herzstiftung, Prof. Heribert Schunkert, forderte eine interprofessionelle Zusammenarbeit aller Berufsgruppen. "Wir müssen uns mehr als Team verstehen. Prävention ist eine langfristige Aufgabe zwischen allen, die Heilberufe haben, aber auch Patienten." Das Symposium der Bundesapothekerkammer, das von Daniela Hüttemann (Redakteurin Pharmazeutische Zeitung) moderiert wurde, kann noch einmal auf der Webseite der ABDA nachgeschaut werden.