Im Rahmen eines Staatsempfangs in der Münchner Residenz stellte Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach gestern den neuen Masterplan Prävention der Staatsregierung vor. Das Konzept bündelt zehn strukturelle und zehn gesundheitliche Ziele mit über 250 Maßnahmen, die Vorsorge und Gesundheitsförderung in Bayern landesweit stärken sollen, etwa durch ein Präventionsmonitoring, die Einführung eines Präventionstags oder die Förderung gesunder Lebensstile.
Für die bayerische Apothekerschaft nahmen Dr. Sonja Mayer, Vizepräsidentin der BLAK und seit Montag neue Sprecherin des Wissenschaftlichen Instituts für Prävention im Gesundheitswesen (WIPIG), sowie WIPIG-Geschäftsführer Dr. Helmut Schlager am Staatsempfang teil. Beide nutzten den Abend zum Austausch mit Ministerin Gerlach sowie mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wissenschaft, Gesundheitswesen und den Partnerorganisationen des Bündnisses für Prävention.
Das WIPIG hatte bereits im Vorfeld die Positionen der Apotheken in den partizipativen Prozess zum Masterplan eingebracht. Schon beim Deutschen Apothekertag (DAT) in Düsseldorf hatten die Delegierten aus Bayern mit entsprechenden Anträgen die Bedeutung der Prävention unterstrichen. Sie forderten unter anderem die Vergütung des Impfpass-Checks mit gezielten Impfempfehlungen in Abstimmung mit den behandelnden Ärztinnen und Ärzten, die Möglichkeit zur Beratung und zum Zugang zu Digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA) bei Vorliegen einer ärztlich gesicherten Indikation auch in öffentlichen Apotheken im Rahmen des Therapiekonzepts zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) sowie eine stärkere Einbindung der Vor-Ort-Apotheken in die Prävention von Herz-Kreislauf- und Tabak-assoziierten Erkrankungen. Bundesgesundheitsministerin Nina Warken kündigte beim DAT 2025 zudem an, die präventiven pharmazeutischen Dienstleistungen (pDL) auszubauen und im Apothekenreformgesetz mitaufzunehmen, darunter Früherkennungstests auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen und erweiterte Impfmöglichkeiten in Apotheken.
Damit wird die zentrale Rolle der Apotheken in der Prävention deutlich anerkannt und zugleich mit dem bayerischen Masterplan weiter gestärkt. Apotheken tragen schon heute aktiv zur Prävention bei – von Blutdruckmessungen, Demenzsensibilisierung über Impfungen und Ernährungsberatung bis hin zur Aufklärung über Arzneimittel- und Suchtrisiken.
Für die Apothekerinnen und Apotheker in Bayern ist klar: Prävention bleibt ein zentrales Handlungsfeld, das wir gemeinsam mit unseren Partnern im Bündnis für Prävention weiter stärken werden.