Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger setzt sich für die Stärkung der Freien Berufe in Bayern ein. Beim Austausch mit der Präsidentin der Bayerischen Landesapothekerkammer Scharpf machte er sich in der Apotheke im Perlacher Forst in München vor Ort ein Bild von den aktuellen Herausforderungen dieses freien Berufszweigs. Deren Inhaberin hat sich zu Beginn der Corona-Pandemie für die Selbstständigkeit entschieden.
Wirtschaftsminister Aiwanger: "Apotheken sind unverzichtbare Gesundheits-Infrastruktur. Sie sichern die wohnortnahe Versorgung und bieten fachlich fundierte Beratung zu Arzneimitteln und Gesundheitsfragen. Als Arbeitgeber und Ausbildungsorte leisten sie zudem einen wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen Stabilität in Bayern. Sie sind auch wichtige Gewerbesteuerzahler vor Ort. Ich setze mich entschieden für ihren Erhalt, ihre Stärkung und eine faire Honorierung ihrer Leistungen ein.“
Der Minister äußerte sich auch zur geplanten Apothekenreform des Bundesgesundheitsministeriums: Regelungen, die Vertretungen durch Pharmazeutisch-technische Assistentinnen und Assistenten (PTA) oder die Einrichtung von Arzneimittel-Abgabestellen ohne anwesende Apotheker vorsehen, lehnt er ab. Auch der Trend, dass immer mehr Medikamente über Drogeriemärkte abgegeben werden, teils in Zusammenarbeit mit ausländischen Versandapotheken, ist in den Augen Aiwangers bedenklich. Solche Maßnahmen bergen die Gefahr, die Versorgungsqualität zu verringern und das Vertrauen der Patienten in die fachliche Beratung zu schwächen. Stattdessen setzt Aiwanger auf die Stärkung des freien Berufs des Apothekers, eine nachhaltige Digitalisierung, weniger Bürokratie und eine faire Honorierung der Apothekenleistungen. „Alle Akteure einer Region, von Apotheken über Haus- und Fachärzte, Hebammen, Pflege bis hin zu den Krankenhäusern müssen gemeinsam für eine optimale Gesundheitsversorgung koordiniert und gestärkt werden. Dabei spielen die freien Berufe eine zentrale Rolle und dürfen nicht unter die Räder von anonymen Großstrukturen kommen“ so Aiwanger.
Franziska Scharpf, Präsidentin der Bayerischen Landesapothekerkammer: "Vor-Ort-Apotheke bedeutet zugleich die Schaffung hochqualifizierte Arbeitsplätze - aufgrund des hohen Anteils von über 70 Prozent insbesondere für Frauen - , die Stärkung der regionalen Wirtschaft sowie verlässliche Gesundheitsdienstleister für die Menschen in Bayern rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr. Damit dieses wertvolle flächendeckende, inhabergeführte Versorgungsnetz in Bayern auch in Zukunft erhalten bleibt, brauchen wir verlässliche politische Rahmenbedingungen und eine echte Stärkung des freien Apothekerberufs. Dies ist besonders auch für uns junge Frauen, die mit Familie den Schritt in die Selbstständigkeit wagen bzw. gewagt haben, von zentraler Bedeutung.“
Apotheken stehen derzeit vor Herausforderungen wie Fachpersonalmangel, steigenden Betriebskosten, Lieferengpässen bei Arzneimitteln und wachsender Konkurrenz durch Versandapotheken. Trotz dieser Belastungen gewährleisten sie eine flächendeckende Versorgung rund um die Uhr und tragen erheblich zur wirtschaftlichen und sozialen Stabilität in Bayern bei.