Die Situation der Apotheken vor Ort und somit die Arzneimittelversorgung der Bevölkerung sind durch anhaltende Lieferengpässe, einen holprigen E-Rezept-Start und die chronische Unterfinanzierung der Apotheken extrem angespannt. Im vergangenen Jahr sind in ganz Deutschland weitere 500 Apotheken wegegefallen. Das entspricht der Anzahl der Apotheken im gesamten Bundesland Thüringen.
Trotz aller Proteste der Apothekerschaft und unzähliger direkter, politischer Gespräche der Standesvertretung in Berlin und den Bundesländern bleibt die Bundesregierung bei ihrer Sparpolitik. Für die lange angekündigte Apothekenreform hat Herr Lauterbach bislang keinen Entwurf vorgelegt. Weil die Lage aber immer dramatischer wird, müssen wir unserer Forderung nach der dringend notwendigen Stabilisierung der wohnortnahen Arzneimittelversorgung Nachdruck zu verleihen. Mit neuen Aktionen und einer neuen Dachkampagne wenden wir uns daher jetzt direkt an unsere Patientinnen und Patienten – die Wählerinnen und Wählern.
Bundesweite Apothekenaktion „Wir sehen rot.“
Dafür brauchen wir Ihre Unterstützung: Bei der Aktion „Wir sehen rot.“ vom 22. bis 27. April sollen die Apothekenteams bundesweit in roter Kleidung auftreten und damit ein alarmierendes Zeichen gegen die Sparpolitik der Regierung setzen. Gleichzeitig schaffen wir so eine Gelegenheit, die Öffentlichkeit weiter für die schwierige Situation der Apotheken zu sensibilisieren. Teilen Sie Bilder und Videos von ihren Aktionen in den SoMe-Netzwerken unter dem Hashtag #wirsehenrot.
Beilagen in der Pharmazeutischen Zeitung, Materialien auf apothekenkampagne.de und Patientenbeteiligung
An dieser Aktion können Sie und Ihr Apothekenteam ohne großen Aufwand teilnehmen. Wir stellen Ihnen dafür über eine Beilage in der PZ vom 18. April ein Plakat und Textilaufkleber zur Verfügung. Tragen Sie bitte während des Aktionszeitraums ein rotes Oberteil und heften Sie einen der beigelegten Aufkleber mit der Beschriftung „Wir sehen rot.“ daran an.
Besonders ist uns aber der zweite Teil der Aktion: die Patientenbeteiligung. Denn von den Protesten aus dem vergangenen Jahr haben wir gelernt, dass viele Menschen fragen, wie sie ihrer Apotheke helfen können. Um Ihre Patientinnen und Patienten über die Aktion und die Situation der Apotheken zu informieren, können Apothekenteams zunächst unter www.apothekenkampagne.de/material/politik einen Handzettel herunterladen. Über einen QR-Code auf dem Handzettel können Patientinnen und Patienten dann auf www.apoliebe.de an einer Umfrage zur Bedeutung der Apotheke vor Ort für die Gesundheitsversorgung in Deutschland teilnehmen. Die Ergebnisse dieser groß angelegten Umfrage werden für die Kommunikation mit den Medien und der Politik verwendet. Ebenfalls unter apothekenkampagne.de sowie zu diesem Beitrag beigefügt, finden Sie einen Leitfaden mit ergänzenden Ideen für die Ausgestaltung der Aktion in Ihrer Apotheke.
Nutzen Sie die Materialien und beteiligen Sie sich an der Aktion! Je mehr Apotheken teilnehmen, desto wirksamer können wir auf die von der Politik verursachten Notlage der Apotheken vor Ort aufmerksam machen.
Start neue ABDA-Dachkampagne „Gesundheit sichern. Die Apotheke.“
Wie heute von der ABDA-Präsidentin in einer Pressekonferenz in Erfurt angekündigt, startet die ABDA unter dem Motto „Gesundheit sichern. Die Apotheke.“ eine neue Dachkampagne, unter der sich ab sofort alle Aktionen im Bereich der politischen Kommunikation einfinden werden. Ziel der Kampagne ist es, zu zeigen, wie wichtig die Apotheke vor Ort für die Sicherung der wohnortnahen Gesundheitsversorgung ist – und dass diese wichtige Stütze wegzubrechen droht, wenn die Politik nicht auf unsere Forderungen reagiert. Der diesem Artikel beigefügte Leitfaden erläutert den Ansatz der Dachkampagne ausführlich und stellt die aktuelle Aktion "Wir sehen rot." in ihren Kontext.